Zum Inhalt springen

Die Lederhose

Absolutes Must Have für den Trachtenfan

Was das Dirndl für die Dame ist die traditionelle Lederhose für den Herrn, nämlich unabdingbar für den stilechten Besuch eines Oktober- oder Brauchtumsfestes oder für den Trachtenfan im Alltag. Wobei aber nicht zu verschweigen ist, dass auch Damen in einer Lederhose eine sehr gute Figur machen können. Einige Tipps für den zukünftigen Besitzer der Krachledernen im folgenden Beitrag.

 

 

Männer tragen Lederhose
Was das Dirndl für die Dame ist die traditionelle Lederhose für den Herrn, nämlich unabdingbar für den stilechten Besuch eines Oktober- oder Brauchtumsfestes

 

Die unterschiedlichen Längen der Krachledernen

Es gibt drei verschiedenen Längen von Lederhosen.

Die lange Hose

Dieser älteste Schnitt reicht bis zu den Fussknöcheln. Sie wurde von Holzknechten, Flössern, Bergbauern etc. getragen. Sie musste robust sein und den Träger gut schützen.

Die Bundhose

Die Länge reicht hier gerade bis zur Wade und wird dort gebunden. Auch diese Hosen wurden früher reich bestickt. Sie ist ein Überbleibsel aus dem 17. Jahrhundert und schütz ihren Träger nicht so gut wie eine lange Hose.

Die kurze Hose

Die Länge hat sich aus den Bedürfnissen der Gebirgsjägern und Sennern entwickelt. Dadurch, dass sie kurz oberhalb vom Knie endet, bietet sie genügend Freiraum um sich in den Bergen zu Bewegen.

Heute sind in der Tracht oft nur noch die Bundhose oder die kurze Hose zu finden. Lange Hosen sind eher selten geworden.

 

Alte Lederhose
Eine Lederhose gilt erst als eingetragen, wenn sie von alleine steht

 

Der extravagante Schnitt

In der heutigen Mode steht dieser Schnitt ziehmlich alleine da. Am auffälligsten ist wohl der Latz, der das Hosentürl verdeckt. Dieser hat sich aus dem mittlealterlichen Barguette entwickelt. Die Barguette ist eine in engen Hosen eingenähte Schamkapsel. Der Latz ist oft sehr aufwendig bestickt und wird mit 2 Knöpfen rechts und links am Bund befestigt. Direkt daneben werden oft die Hosenträger befestigt. Als Besonderheit kann man den Verbindungssteg an der Brust bezeichnen. Dieser verhindert nicht nur das Rutschen der Hosenträger, sondern dient mit der Bestickung nicht nur als Schmuck. Die Bestickung gab früher genaue Auskunft über seinen Besitzer. Wie etwa aus welchem Dorf er stammt oder welchem Verein er angehört. Die Beine sind normalerweise nur bei kurzen Hosen bestickt. Die unterschiedlichen Längen haben sich durch die unterschiedlichen Anforderungen ihrer Träger entwickelt. Dass die Lederhose früher eine reine Arbeitshose war, die ein Leben lang halten sollte, kann man manchmal noch an der etwas gröberen Verarbeitung sehen. Welche allerdings so erwünscht ist.

 

Madl im Dirndl
der schönste Schmuck zur Krachlederne ist immer noch ein fesches Madl im Dirndl

 

Schmuck und Socken

*
Der auffälligste Schmuck neben der Lederhose sind die Socken bzw. Kniestrümpfe oder auch Loiferl.
Diese oft aufwändig mit der Hand gestrickten Strümpfe sind mit den verschiedensten Mustern verziert. Es ist hohe Strickkunst, einen Männerstrumpf mit dem eingesetzten Keil für die Wade zu stricken, dies schlägt sich heute auch noch im Preis nieder. Da diese Arbeit recht aufwendig ist wurde früher folgender Trick angewendet:
Es wurde der Füssling getrennt von dem Strumpf mit der Wade gestrickt. Wenn dann der Füssling kapputt war, konnte dieser viel leichter ersetzt werden, als der ganze Kniestrumpf.
Daraus hat sich dann das Loiferl entwickelt. Der Füssling mit einem mittlerweile immer kürzer gewordenen Strumpf. In der heutigen Trachtenmode ist oft nur noch eine Art Strumpfband übrig geblieben.

Ein weiterer heute selten gewordener Schmuck ist ein Charivari. Diese Silberkette wird über dem Latz der Hose getragen und ist mit vielen Anhängern bestückt. Diese Anhänger geben oft Auskunft über ihren Träger. So sind oft Jagdsymbole, (Edel-)Steine, Münzen und Glücksbringer daran befestigt. Eine alte Charivari ist heute sehr wertvoll.

Auch wird zur Krachledernen oft ein Hut getragen. Das wichtigst an dem Hut ist der Gamsbart der sehr aufwendig hergestellt wird. Hier wird jedes Haar einzeln sortiert und in kleinen Bündeln zusammengefasst. Diese werden dann ohne Knoten in einem Zug zusammengebunden, bis ein Gamsbart entsteht. Diese Kunst wird heute nur noch von wenigen Leuten beherrscht.

Natürlich dürfen zu guter Letzt die Trachtenschuhe nicht fehlen. Diese werden meistens seitlich gebunden. Die berühmten Haferlschuhe werden aus nur einem Stück Leder hergestellt und kommen ohne am Oberleder aus.

Und der schönste Schmuck zur Krachlederne ist immer noch ein fesches Madl im Dirndl.

 

Charivari
Je üppiger und prachtvoller das Charivari behangen ist, desto höher war früher der Stand der Person in der Gesellschaft. Dabei hatten Jäger hauptsächlich Tierartefakte am Charivari und sehr reiche Leute sogar Geldmünzen

 

Charivari Trachtenschmuck

Dieser Schmuck wird ausschließlich zur Tracht getragen. Ursprünglich nur von Männern im Gebrauch, hat sich dieser Schmuck auch bei den Frauen durchgesetzt, jedoch feingliedriger und mit anderen Anhängern versehen. Das Charivari wird bei den Damen vorne an der Schürze befestigt und bei den Männern am Lederhosenbund. Je üppiger und prachtvoller das Charivari behangen ist, desto höher war früher der Stand der Person in der Gesellschaft. Dabei hatten Jäger hauptsächlich Tierartefakte am Charivari und sehr reiche Leute sogar Geldmünzen. Frauen trugen entweder geschnitzte Figuren aus Horn oder aus Silber an ihrem Charivari. Richtig alte Charivaris können heute leicht einen Wert von mehreren Hundert Euro erreichen aber auch so ist ein Charivari ein sehr wertvolles und individuelles Schmuckstück.

 

Lederhose
Auch Damen können aus einer großen Auswahl an Lederhosen wählen

 

Lederhose für Damen

*
Viele Frauen bevorzugen lieber Hosen als Röcke oder Kleider. Gut dass sich die Trachtenmode hierauf eingestellt hat und gute und passende Trachtenlederhosen für Damen anbietet. Diese orientiert sich zwar am Stil der männlichen Lederhosen ist aber doch erheblich femininer geschnitten. Auch die Verzierungen sind anders. Auf den Latz und auf die Hosenträger wird bei Frauen normalerweise gänzlich verzichtet. Wichtig ist jedoch, dass ein passendes Oberteil getragen wird. Dies kann eine Trachtenbluse sein, ein passendes Mieder oder eine Kombination dessen. Hier gibt es jedes Jahr neue Modelle und Inspirationen. Am sichersten fährt man mit einem Mieder, unter dem eine Dirndlbluse getragen werden kann.